Der Hilfsmotor

Der Verkäufer sagte immer “Der Kiew” oder “Der Motor” und meinte damit natürlich meinen “Hühnerschreck”. Alte Räder haben mich schon immer interessiert, irgendwann bin ich danm im World Wilde Web auf alte Fahrräder mit Hilfsmotor gestossen. Verbreitete und bekannte Fabrikate sind MAW und Rex, beliebte Kosenamen für diese heissen Vor un Nachkriegsmaschinen sind “Hühnerschreck” und “Hackenwärmer”. Schnell war klar das ich so ein Teil haben musste.
Nach vielen Ebay-Nächten hatte ich schon fast aufgegeben und nurnoch sporadisch alle paar Wochen mal geschaut. Angebote gab es genug, aber entweder viel zu teuer oder viel zu weit weg. Doch eines Tages wars soweit, Thomas aus Wardenburg hat seine Sammlung verändert und 3 seiner Hilfsmotoren landeten bei Ebay. Nach einem kurzen Telephonat war ich auf dem Weg und schon 30 Minuten später knatterten wir gemütlich auf 2 Hilfsmotoren über die Feldwege. Nun war ich endgültig verloren, die Karre musste mein sein!
Zum Glück ist der russische D4 Motor, der von diversen Herstellen gebaut wurde nicht der begehrteste, daher hielten sich die Kosten in Grenzen. Ehrlich gesagt war der optische Zustand am Anfang auch nicht wirklich überzeugend. Hier mal die bilder von der Auktion:

Kiew, Leningrad D4, Roter Oktober? wie auch immer, Bj. 49 48ccm, 1PS

Nächstesmal erzähl ich mehr über die ersten Änderungen und Umbauten. Inzwischen ist “Der Kiew” kaum wiederzuerkennen.

Edit: Es ist ein D6 Motor, danke für den Hinweis.

8 Responses to “Der Hilfsmotor”

  1. Roger says on :

    Ich habe den gleichen Motor und möchte gerne wissen von welchen Hersteller bzw. Marke er ist, da mein Motor defekt ist und ich ersatzteile brauche!

    -I have the same motor, but i don’t know which company he is? Can you help me?

  2. Stahl says on :

    Wenn auf Motorgehäuse steht Zeichnen wie Buschtabe “K” in andere Buschtabe “O” dann Motor hergestellt beim Werk “Rote Oktober”.
    Auf Foto ist Motor nächste Generation – “D-6”. Abweichung – großeres Magnetodeckel und Anschlüß für Beleuchtung 6V.

  3. North says on :

    Ja, unter der Seriennummer stehen KO ineinander verschlungen. Anschluss für Beleuchtung ist nicht vorhanden. Leider ist im Deckel für die Kupplungsansteuerung etwas herausgebrochen, bei der letzten Ausfahrt, kann also nichtmehr auskuppeln. Nicht fahrbereit momentan.

  4. Rosai says on :

    Hallo,
    ich bin im Besitz einer Kiew D3 und ich habe Probleme mit der Zündung. Der Zündfunken ist einfach zu schwach. Ich würde die Zündspule, den Magnet oder Eventuell eine ganze Zündung suchen. Auch ein ganzer Motor wäre willkommen. Kann mir vielleicht jemand weiterhelfen?

  5. Bischoff says on :

    Wie bereits geschrieben wurde, ist das auf dem Photo nicht der D4 (den ich habe), sondern der D6.

    KO steht für Krassnji Oktjiabr oder so ähnlich, was Roter Oktober heißt. Das ist ein Motorenwerk in Moskau.
    Das D steht für Dwigatel, was Motor heißen soll.

    Der D4, Modell Leningrad, hat einen Sackzylinder wie ein Vorkriegshilfsmotor und keine Lichtspule.
    Der D6 auf dem Photo hat einen abnehmbaren Zylinderkopf und eine 6 Volt Lichtspule.

    Später gab es dann den D8, noch später den D8e, welcher eine 12 Volt Lichtspule hat.

    All diese Motoren sind drehschiebergesteuert (im Gegensatz zu den heutigen chinesischen Nachbauten, die schlitzgesteuert sind, mit einem Vergaser hinter dem Zylinder).

    Es gibt im Internet für den D4, den D6 (der auf dem Photo) und den D8e eingescante Betriebsanleitungen auf russisch als PDF (nützt mir nur leider nichts, weil ich kein russisch lesen kann …).

    Ich habe sie auch in meine Hühnerschreck-Fratzenbuchgruppe hochgeladen, wo sie unter Dateien heruntergeladen werden können:
    http://www.facebook.com/groups/maw.huehnerschreck/files/

  6. Bischoff says on :

    Die Fahrräder mit Russenmotoren werden übrigens liebevoll “Schenkelschüttler” genannt, weil sie wegen der langen Kette so ruppig laufen.

    (Der MAW ist wie der Viktoria ein “Hackenwärmer”, während der Rex am Riemen mit Motor vorne ein “Brustwärmer” ist; Hilfsmotoren mit Reibrolle über dem Hinterrad werden “Arschwärmer” genannt.)

  7. North says on :

    Danke für die Infos und den Link zum Handbuch.
    Akzuell ist die Schwachstelle Kupplung immer noch kaputt, es hatte die Abdeckung zerbröselt.

    Der Kupplungsstift scheint sich (zumindest bei gezogener Kupplung) ständig mitzudrehen, was zu extremer Abnutzung führt, irgendwann war dann wohl so viel Spiel in dem Gehäuse, dass sich der Stift verkantet und das Gussalu vom Deckel zerschlagen hat.

    Den Deckel könnte man sich ja zur Not irgendwie selber aus Stahl neu zurechtschweissen, aber auch die innere Führung des Stiftes ist bereits so sehr abgenutzt, würde wohl auch nichtmehr sehr lange mitmachen.

    Die Deckel der Chinamotoren sehen sehr ähnlich aus, sind oder waren auch als Einzelteil erhältlich, passen aber leider nicht annähernd.

    EIgentlich schade, denn der Motor ansich läuft immer noch sehr gut.

    Dank Handbuch könnte ich nun vielleicht ohne komplette Demontage mal schauen, ob da was zu machen ist.

  8. North says on :

    Ich frage mich aber immer noch, wo der Anschluss für 6V Licht sein soll. Es war schon immer ein ganz normaler Dynamo zur Beleuchtung verbaut. Aus der SPule gehts nur zur Zündkerze.